Wasser- und Bodenverband Schwansener-See: Ersatzneubau Ein- und Auslaufbauwerk Schwansener See

Der Wasser- und Bodenverband Schwansener-See erhält für das Projekt „Ersatzneubau des Ein- und Auslaufbauwerks Schwansener See“ finanzielle Unterstützung von der Europäischen Union, dem Bund sowie dem Land Schleswig-Holstein. Die Förderung erfolgt im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ und dem Landesprogramm „Ländlicher Raum 2023-2027“.
Bei dem See handelt es sich durch eine ehemalige Meeresbucht, welche durch natürliche Verlandungsprozesse von der Ostsee abgetrennt wurde. 1955 entschied man sich dazu ein Sielbauwerk zu bauen, welches bis heute den See entwässert. Ein Wasseraustausch mit der Ostsee wird durch das Sielbauwerk verhindert, wodurch die ehemaligen Salzgehalte und die Brackwasserlagune nicht mehr vorhanden sind.
Durch den Bau eines neuen Ein- und Auslaufbauwerks wird der Schwansener See in seiner ursprünglichen Funktion als Brackwasserlagune wiederhergestellt. Diese Maßnahme ermöglicht den regelmäßigen Austausch von Süß- und Salzwasser, was nicht nur die ökologische Vielfalt im Gewässer stärkt, sondern auch zur Wiederbelebung eines einzigartigen Lebensraums für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten beiträgt.
Gleichzeitig wird durch diese Umgestaltung das bestehende Naturschutzgebiet Schwansener See weiterentwickelt. Die gezielte Steuerung des Wasserhaushalts fördert naturnahe Lebensräume.
Ein weiterer Vorteil des neuen Bauwerks liegt in der Optimierung der Binnenentwässerung. Überschüssiges Binnenwasser kann kontrolliert abgeleitet werden, wodurch das Risiko von Vernässungen landwirtschaftlicher Flächen sowie Siedlungsbereiche verringert wird.
Um die angestrebten Ziele bestmöglich zu erreichen, besteht das neue Sielbauwerk aus zwei Kammern mit Rückschlagklappen (lichte Breite je 1,30 m) und zusätzlichen Absenkschützen zur doppelten Sicherheit. Die Klappen steuern den Zu- und Rückfluss des Ostseewasser, Schütztafeln können bei Bedarf manuell eingesetzt werden. Revisionsverschlüsse ermöglichen Wartungsarbeiten, haben jedoch keine Hochwasserschutzfunktion. Der Zulauf erfolgt über einen überfahrbaren Rahmendurchlass in Ortbetonbauweise. Der örtliche Viehbetrieb kann mit einer zusätzlichen begrünten Brücke weiterhin gewährleistet werden. Das Bauwerk wird in einer geschlossenen Baugrube errichtet, die Spundwände bleiben als Bestandteil erhalten und verhindern Unterläufigkeiten.
Der neue Ablaufkanal wird als offener Rechtecktrog aus Spundbohlen gebaut (2,20 m lichte Breite), um die Räumung von abgelagertem Sand zu erleichtern. Der vorhandene Feldweg wird mit einer überfahrbaren Brücke über den Trog übergeführt. Der Bodenaushub (ca. 1.000 m³) wird größtenteils vor Ort weiterverwendet. Zur Dämpfung von Wellen sind drei querliegende Holzbalken vorgesehen.
Insgesamt fördert der Ersatzneubau den Natur-, und Hochwasserschutz und hilft bei einer nachhaltigen Weiterentwicklung.